Wenn du Yoga mit anstrengenden Übungen gleichsetzt, für deren Ausführung man extrem gelenkig und sportlich sein muss, liegst du sicherlich nicht komplett falsch.
Allerdings trifft das nur auf einen Teil der Übungen aus dem Hatha Yoga, einen im Westen sehr verbreiteten der verschiedenen Yoga-Wege (Yogas), zu.
Yoga bietet aber noch sehr viel mehr und nicht nur körperliche Übungen, die einen einfachen Einstieg für jeden ermöglichen und achtsamer und gelassener machen.
„Beim Yoga geht es nicht darum, deine Zehen zu berühren, sondern darum, was du auf dem Weg nach unten lernst.“ – Jigar Gor
Bereits die erste, etwas tiefere Auseinandersetzung mit Yoga führt direkt auf die vielen verschiedenen, überlieferten Yoga Wege wie Raja Yoga, Bhakti Yoga, Laya Yoga, Jnana Yoga, Karma Yoga, Kundalini Yoga, Mantra Yoga und Hatha Yoga. Und es gibt sicherlich noch einige mehr.
Diese Vielzahl von Pfaden könnte, soll dich aber nicht vom Einstieg abschrecken. Und um diesen für dich zu erleichtern, haben wir zwei Yogas ein wenig und den „Königsweg“ noch ein bisschen tiefer beleuchtet.
„Yoga beginnt genau dort, wo ich jetzt bin – nicht dort, wo ich gestern war oder wo ich sein möchte.“ – Linda Sparrowe
Das Mantra Yoga bezeichnet das wiederkehrende Singen und Rezitieren (Manana) von Mantren (heiligen Wörtern), um so aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt befreit zu werden.
Das bekannteste und wichtigste Mantra „Om“ (AUM) findet häufig zu Beginn einer Yoga Übung Verwendung, um die innere Ruhe und Harmonie herzustellen.
Das Hatha Yoga vereint körperliche Übungen (Asanas), Meditation und Atem-Übungen (Pranayama), um so das Gleichgewicht von Körper, Geist und Seele herzustellen.
Entsprechend steht insbesondere bei der „körperlichen Reinigung“ nicht die Anstrengung im Vordergrund, sondern das Wohlfühlen in der eingenommenen Position oder Übung, um die innere Balance zu erlangen.
Die ältesten Überlieferungen und Schriften aus Indien von Patanjali (400-200 v.Chr.) enthalten das Raja Yoga als achtstufige Lebensform oder Philosophie und „Königsform“ der Yoga-Wege.
„Sei deine eigene Lampe. Sei dein eigenes Vertrauen. Halte an deiner eigenen Wahrheit fest, als an der einen Wahrheit.“ – Buddha
1. Nama - Unser Verhalten gegenüber anderen:
Dieser Pfad beleuchtet unsere Achtsamkeit oder unser Bewusstsein für andere Lebensformen, also Menschen, Tieren und auch Pflanzen (Umwelt), basierend auf den fünf folgenden (Grund-)Werten:
2. Niyama - Der Umgang mit uns selbst:
Hier werden fünf einfache Prinzipien angeführt, aus denen achtsame Gewohnheiten entstehen können und sollen:
3. Asana - Körperliche Übungen:
Bei der Ausführung dieser zumeist ruhenden Übungen liegt das Augenmerk auf der eigenen Stabilität und dem Wohlbefinden.
4. Pranayama - Atemübungen:
Das bewusste Atmen und die damit einhergehende Kontrolle unserer Lebensenergie (Prana) wirkt schnell beruhigend auf Körper und Geist.
Die verschiedenen Atemtechniken wie z.B. Brust- oder Bauchatmung ermöglichen eine spürbare Entspannung innerhalb weniger Minuten und erhöhen folglich auch die Konzentrationsfähigkeit.
5. Pratyahara – Schulung der Sinne:
Das Pratyahara bildet die Brücke zwischen dem „Inneren“ und dem „Äußeren“ und beschäftigt sich mit der Schulung und Schärfung der Sinne.
6. Dharana - Konzentration:
Aufbauend auf der Schulung der Sinne und der Reduzierung der äußeren Reize folgt mit der Dharana die Konzentration des Geistes nach innen auf ein Objekt oder z.B. einen Gedanken.
7. Dhyana - Meditation:
Regelmäßiges Meditieren führt dazu, dass die innere Ruhe weiter wächst und der Einstieg in die meditative Praxis schneller erfolgen kann.
8. Samadhi – Erleuchtung:
Die Erleuchtung ist der höchste Zustand des Raja Yoga: die vollkommene Verbundenheit von Körper, Geist und Seele.
„Der Geist ist frei von Geist, denn die Natur des Geistes ist klares Licht.“
Dieser erste, etwas tiefere Einblick in die verschiedenen Yogas zeigt ziemlich klar, wie viel mehr Yoga ist als nur körperliche Übungen.
Wir werden uns in den kommenden Wochen und Monaten immer tiefer und eingehender mit den einzelnen Formen und Übungen auseinandersetzen und entsprechende, inspirierende Inhalte für euch verfassen.
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